
Schockmoment für Karina Schönmaier (TuS 1861 Chemnitz-Altendorf) im WM-Sprungfinale am 24. Oktober 2025 in Jakarta: Die amtierende Europameisterin verpasste eine Medaille an ihrem Paradegerät, da sie sich bei ihrem ersten Vortrag – der mit Spannung erwartete neue Cheng-Sprung mit hohem Schwierigkeitswert von 5,6 – nicht mit beiden Armen vom Sprungtisch abgedrückt hatte, wie es das Regelwerk vorsieht. Für diesen Verstoß kassierte die 20-Jährige zwei Punkte Abzug. Der offizielle Einspruch von Trainer Anatol Ashurkov wurde vom Kampfgericht abgelehnt.
Auch ihr zweiter Sprung, ein Yurchenko mit Doppelschraube, konnte die unglückliche Wertung des ersten nicht mehr kompensieren (13,483 Punkte Mittelwert / Gesamtnote). Die WM-Medaille war damit für Karina, trotz ihrer großartigen Leistungen und ihres hohen Einsatzes, leider außer Reichweite und sie belegte Platz 5 unter den besten Acht dieser Turn-WM. Weltmeisterin am Sprung wurde die als neutrale Athletin startende Russin Angelina Melnikova mit 14,466 Punkten.
„Ich bin extrem enttäuscht. Ich habe meinen neuen Sprung gezeigt, das war ein Riesenschritt für mich. Meiner Meinung nach habe ich meine beiden Sprünge geschafft, wenn es jedoch nicht gezählt wird, kann ich das nicht beeinflussen“, erklärte die Chemnitzerin betrübt nach dem Wettkampf.
Platz 19 im WM-Mehrkampffinale
Auch das Mehrkampffinale am 23. Oktober verlief für Karina, die krankheitsbedingt nicht zu einhundert Prozent einsatzfähig war, nicht ohne Komplikationen. Standprobleme und Wackler am Sprung, am Boden und am Balken verhinderten einen Anschluss in Richtung Top Ten. Am Stufenbarren hingegen gelang der Chemnitzerin sogar eine Verbesserung ihrer Leistung aus der Qualifikation. Mit insgesamt 50,566 Punkten erreichte sie schließlich Platz 19, Team-Kollegin Silja Stöhr (SG Heddesheim) Platz 21 mit 50,265 Punkten. Mehrkampf-Weltmeisterin wurde Angelina Melnikova mit 55,066 Punkten.
Den Qualifikationswettkampf am Montag (20. Oktober) hatte das DTB-Frauen-Trio Schönmaier, Schäfer und Stöhr solide absolviert und insgesamt drei Finaleinzüge erreicht – zwei Mal im Mehrkampf (Schönmaier – 6., Stöhr – 17.) und am Sprung (Schönmaier – 4.). Für die erst 16-jährige Jesenia Schäfer (ebenfalls TuS 1861 Chemnitz-Altendorf), aktuelle Deutsche Meisterin am Sprung, war die WM-Teilnahme ihr erster Auftritt auf einer großen internationalen Bühne, den sie mit Bravour meisterte und bei dem sie wertvolle Erfahrungen für die Zukunft sammeln konnte.
Bilder: DTB / Tom Weller / 24passion
Datum 24.10.2025